Motivation
Auf in die Zukunft – mit vollautomatischem An- und Abdrahten!
Trolleybusse können via LibroDuct kurze oder längere Strecken ohne Oberleitung bewältigen. Standzeiten sind durch flexibles Nachladen kein Flaschenhals in der Betriebsplanung, wie es bei punktuellen Nachladetechniken der Fall ist.
Entstehungsgeschichte und Rahmenbedingungen
Elektrobusse sind mittlerweile zwar in aller Munde, bisherige Batterie-, Brennstoffzellen oder Hybridbusse bergen aber noch zu viele Einschränkungen bzgl. Kapazität, Reichweite, Ausgereiftheit oder Fahrkomfort bzw. gelten als Übergangstechnologien. Einzig die Trolleybusse bilden aktuell die Technologie, die Dieselstadtbusse, zumindest vom technischen Standpunkt aus, vollständig ersetzen könnten. Dass sie es nicht tun, hat im Wesentlichen zwei Gründe: Kosten und Akzeptanz der Infrastruktur (insbesondere der Oberleitung) und die mangelnde Flexibilität durch die Bindung an Existenz und Verlauf der Oberleitung. Die ansonsten noch angeführten im Vergleich zum Dieselbus höheren Anschaffungskosten der Fahrzeuge sind eigentlich kein Grund, da sie durch die längere Lebensdauer und die geringeren Energie- und Wartungskosten kompensiert werden. Zudem ist zu erwarten, dass bei höheren Stückzahlen die Anschaffungskosten von Trolleybussen noch signifikant sinken, was diesen Kostenvorteil des Trolleybusses noch steigern würde.
LibroDuct: der perfekte Lückenfüller
Immerhin gibt es mittlerweile serienmäßig „Hybrid“-Trolleybusse mit Batterieunterstützung, so dass auch längere Abschnitte der Buslinie ohne Oberleitung zurückgelegt werden können. Die Aufgabe, bei Wiedererreichen der Fahrleitung an diese automatisch anzudocken („andrahten“) ist bisher aber nicht wirklich zufriedenstellend gelöst. Genau diese Lücke schließt LibroDuct.
Das Ziel: Flächendeckende Elektromobilität im städtischen ÖPNV
Elektromobilität im städtischen ÖPNV ist schon heute technisch und ökonomisch machbar, und das nicht nur in Sonderfällen und Pilotprojekten, sondern flächendeckend: Wo man mit den Einschränkungen von reinen Batteriebussen leben kann, wird man diese benutzen. Wo es Wasserstoff als Neben- oder Abfallprodukt gibt, können Brennstoffzellenbusse eine Existenzberechtigung haben, für die restlichen Fälle, insbesondere für die langen oder Hochfrequenzlinien oder bei anspruchsvoller Topographie, bieten (Hybrid-) Oberleitungsbusse mit LibroDuct-Technologie die beste Lösung.
Die Grundidee
Den Anstoß zur Entwicklung der LibroDuct-Technologie gab die Überlegung, welche Elektrobus-Variante wohl den größten ökologischen Effekt erzeugt. Dies ist zweifellos der (Hybrid-) Trolleybus, da bei ihm – wenn er an die Oberleitung angedrahtet fährt – keine Umwandlungsverluste (Batterieladung und -entladung) anfallen und auch die notwendige Batteriekapazität und damit der Bedarf an Platz, Gewicht und der Ressourcenverbrauch bei der Herstellung minimal sind. Wenn dann noch die beschriebenen Probleme beim Trolleybus gelöst wären, stünde der breiten Renaissance dieses bewährten und in vielen Gegenden dieser Erde auch nach wie vor weit verbreiteten Verkehrsmittels nichts mehr im Wege. Es galt also, den Andrahtvorgang zu automatisieren. Die bis dato bestehenden manuellen bzw. hardware‑basierten Verfahren für das Andrahten waren in vieler Hinsicht unbefriedigend, so dass die Idee entstand, den Vorgang mit software‑technischen Verfahren zu automatisieren. Dieser Herausforderung hat sich die Firma DIaLOGIKa gestellt. Nach intensiver Suche und Abwägen von unterschiedlichen Ansätzen hat sich ein die optische Mustererkennung benutzendes Verfahren als das günstigste herausgestellt. So war die Idee für LibroDuct geboren.
Die Partner
Für die Umsetzung konnte die DIaLOGIKa die zum Schweizer Elektro‑Konzern Alpiq gehörende Kummler+Matter AG als Kooperationspartner gewinnen, die über viel Erfahrung im Bereich der Elektromobilität allgemein (z. B. als Hauptausstatter bei der Elektrifizierung des neuen Gotthardbasistunnels) und von Stromabnehmersystemen von Trolleybussen im Speziellen verfügt. Die Entwicklung wurde zwischenzeitlich in der LibroDuct GmbH & Co. KG gebündelt, die von den Partnern alle Rechte und Arbeitsergebnisse übernahm und – mit Firmensitz im Gebäude der DIaLOGIKa – weiterhin vollumfänglich auf die erprobte Entwicklungsmannschaft, das gut ausgestattete Testgelände und sonstige Ressourcen zurückgreifen kann.
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